Paula-Rüf-Stiftung: Rückläufige Gesuche

Das vergangene Geschäftsjahr war das 25. in der Geschichte der Paula-Rüf-Stiftung. Total haben bisher 773 Studentinnen und Studenten aus dem Sarganserland von Stipendien profitiert.

Wie aus dem aktuellen Jahresbericht hervorgeht, ist das wohltätige Werk der Familie Gebert kerngesund. Bei der Gründung wurden 8 674 800 Franken in die Stiftung eingebracht. Heute verfügt sie über ein Vermögen von 18 Millionen Franken. Daraus resultierten im Geschäftsjahr 2020/21 Dividenden- und Zinseinnahmen von 575 000 Franken.

Weniger Anträge

Im letzten Stiftungsjahr konnten 73 Studierende 257 000 Franken an Leistungen beziehen. Diese Zahlen seien unterdurchschnittlich, erwähnt Stiftungsratspräsident Josef Eberhard. Im Durchschnitt wurden in der Vergangenheit 83 Anträge pro Jahr positiv beurteilt. Ein möglicher Grund für den Rückgang sehen die Stiftungsverantwortlichen darin, dass wegen der Coronapandemie viele Universitäten und Fachhochschulen geschlossen waren. Die Studierenden arbeiteten zu Hause, der Kostendruck war weniger spürbar. Mit den ausgerichteten Stipendien konnten im Berichtsjahr 39 Studierende an Universitäten oder Hochschulen, 31 an Fachhochschulen und drei an höheren Fachschulen unterstützt werden. In acht Fällen musste eine Absage erteilt werden, weil der Bezug zum Sarganserland fehlte, keine höhere Ausbildung angestrebt oder ein Zwischenjahr/ Praktikum eingeschaltet wurde.

Stipendien auch für mittelständische Familien

Wie jedes Jahr wurden der Kantonsschule Sargans 1500 Franken als Preisgeld für die besten Maturaaufsätze zur Verfügung gestellt. Der Stiftungsrat setzt sich zusammen aus Präsident Eberhard (Mels), Vizepräsident Elmar Hässig (Flums), Marianne Walser- Ackermann (Sargans), Maria Lehner- Della Ca (Bad Ragaz), Remo De Rocchi (Walenstadt) und Edwin Buchli (Vilters). Dem Rat ist es wichtig, festzuhalten, dass auch mittelständische Familien in den Genuss von Stipendien gelangen könnten. Dies sei insbesondere dann der Fall, wenn sich mehrere Kinder in Ausbildung befinden. lm Gegensatz zu kantonalen Stipendien ist die Paula-Rüf- Stiftung bei der Vergabe nicht an fixe Kriterien gebunden. Dies ermöglicht auch individuelle Lösungen.
Im vergangenen Oktober wurde die Paula-Rüf- Stiftung 25 Jahre alt. Aus diesem Anlass wurde dem Brückenangebot «Der Weg» eine Jubiläumsspende zugesprochen. (pd)